Startup ABC #4: Lean Startup

Lean Startup

Laut einer Studie der Business Analytics Plattform „CBS Insights“ ist das Fehlen eines kundenseitigen Bedarfs einer der Hauptgründe für das Scheitern von Startups. Außerdem kommt es häufig vor, dass die finanziellen Mittel erschöpft sind, bevor das Startup Fahrt aufnehmen konnte, dass potentielle Kunden ignoriert wurden oder dass die Konkurrenz schneller war. Lean Startup ist eine Möglichkeit diesen Punkten entgegenzuwirken. Was Lean Startup ist, wie es funktioniert und wie ihr es anwenden könnt, erfahrt ihr im folgenden Beitrag unseres „Startup ABC“.


Was ist Lean Startup?

Lean Startup ist eine Methode mit dem Ziel ein Startup „lean“, also „schlank“ aufzubauen – das bedeutet möglichst schnell und ressourcenschonend. Herzstück der Methode ist das Minimum Viable Product (MVP) sowie ein sich wiederholender Zyklus aus „build – measure – learn“, also „Bauen – Messen – Lernen“. Ziel ist es, möglichst schnell möglichst viel über potentielle Kunden und deren Anforderungen an ein Produkt zu lernen und so in kurzer Zeit und mit vergleichsweise wenigen Mitteln ein Geschäft mit diesem Produkt aufzubauen.


Wie genau funktioniert Lean Startup?

Auch wenn der Zyklus „Bauen – Messen – Lernen“ heißt, beginnt die Methode eigentlich beim Lernen. So startet sie damit, erst einmal herauszufinden, ob die Zielgruppe das Problem, von dem wir annehmen, dass sie es hat, auch tatsächlich hat. Es gilt also folgende Frage zu klären: Betrachtet die Zielgruppe das von uns identifizierte Problem als solches und wünscht sich eine Lösung dafür?

Das kann sehr gut mittels Interviews und Beobachtungen geklärt werden, weshalb diese häufig den Ausgangspunkt der Lean Startup Methode bilden.

Stellt sich heraus, dass unsere Zielgruppe das von uns angenommene Problem tatsächlich hat und sich eine Lösung dafür wünscht, gilt es schnellstmöglich mit dem Bauen zu beginnen – nämlich mit dem Bauen einer Landingpage für einen Smoke Test (Unseren Blog-Artikel zum Thema Smoke Test findet ihr hier.) oder unseres ersten MVP. Anschließend geht es in die Phase des Messens. Dafür müssen wir uns zunächst überlegen, welche Ergebnisse und Beobachtungen uns zeigen, dass unsere Produktidee auch seitens der Zielgruppe als Lösungsmöglichkeit für ihr Problem angesehen wird und bei welchen Ergebnissen und Beobachtungen wir unsere Produktidee besser verwerfen sollten. Die Klarheit darüber ist wichtig, damit wir am Ende mit den Resultaten der Messphase arbeiten können und uns nicht in deren Interpretation verlieren. Sind diese Aspekte geklärt, lancieren wir unsere Landingpage oder unser MVP und schauen welche Aktionen und Handlungen unsere Zielgruppe vornimmt. Diese halten wir fest und nehmen sie als Resultate mit in die nächste Phase des Lernens. In der Lernphase schauen wir, ob die Resultate für das Beibehalten oder Verwerfen unserer Produktidee sprechen und was sie uns hinsichtlich notwendiger Anpassungen der Produktidee sagen. Gleich darauf steigen wir wieder in die Phase des Bauens ein und beginnen den Zyklus mit einem neuen MVP von vorne.
 

Das Lean Startup Experiment

Den kompletten Durchlauf eines Zyklus‘ nennt man übrigens ein Experiment und, anders als es nun vielleicht den Anschein macht, geht es nicht darum dieses möglichst schnell abzuschließen, sondern einen möglichst hohen Lerngehalt daraus zu ziehen. Von daher ist es falsch, eine Phase schnell abzuschließen, wenn eine andere darunter leidet. Auch werden Experimente rückwärtsgewandt geplant. Das bedeutet, vor Aufnahme des Experiments und der Einleitung der Bauphase fragen wir uns, was wir lernen möchten und welche Messungen wir dafür durchführen müssen. Erst dann bauen und lancieren wir ein für diese Messung geeignetes MVP oder eine für die diese Messung geeignete Landingpage.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Experimentieren!
 

Mehr zum Thema Minimum Viable Product (MVP) findet ihr in einem weiteren Artikel unserer „Startup ABC“-Reihe. Schaut mal rein!

 

Veröffentlicht am 13.08.2021
Autorin: Frauke Leuckefeld