Startup ABC #8: Pitch

Richtig Pitchen – Verkaufe deine Gründungsidee!

Nicht zuletzt wegen der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ ist der Begriff Pitch, nicht nur in Business-Kreisen, in aller Munde. Bereits als Leihe lässt sich in dieser Sendung schnell intuitiv feststellen, wer gut pitcht und welcher Pitch eher misslungen ist. Es ist in etwa wie bei „Wer wird Millionär?: vor dem Bildschirm weiß man immer die richtige Antwort und vor allem weiß man natürlich alles besser.  Um nun aber nicht nur zu lamentieren, sondern dem sprichwörtlichen Pudels Kern auf den Grund zu gehen, ist es immer zielführend zunächst einmal die Fakten zu checken.


Was ist ein Pitch?

Ein Pitch ist eine kurze, aber prägnante Präsentation einer Geschäftsidee oder eines konkreten Produktes vor einem/r potentiellen Investor:in, Kooperationspartner:in, Geschäftspartner:in oder Kunde/in. Ziel ist es die Adressaten in kürzester Zeit von der eigenen Idee zu überzeugen. Insbesondere da Investor:innen heutzutage immer mehr Anfragen von Gründer:innen bekommen, kann ein guter Pitch den entscheidenden Unterschied ausmachen.
 

Welche Elemente MUSS ein Pitch enthalten?


1. Problem

Was ist das konkrete Problem, dass ihr mit eurer Gründungsidee/eurem Produkt lösen wollt? Geht auch darauf ein, wer die Zielgruppe ist, also wer ist der Kunde, der aktuell noch ein Problem hat, das selbstverständlich nur durch euer Produkt bestmöglich behoben werden kann. Um es noch greifbarer zu machen, könnt ihr den „Schmerz“ des Kunden auch über eine kleine Geschichte erlebbar machen.

2. Lösung

Nachdem das Problem klar formuliert ist. Geht es nun darum, auch die Lösung dieses Kundenproblems möglichst anschaulich darzustellen. Wichtig hierbei ist es sich nicht in zu detaillierten, technischen Raffinessen zu verlieren, sondern auf den übergeordneten Nutzen des Produktes für den Kunden einzugehen. Stellt euch hierbei die Frage, wie das Produkt das Leben des Kunden erleichtert?

3. Call to Action

Final solltet ihr euch überlegen, was ihr mit eurem Pitch bei eurem Gegenüber erreichen wollt. Je nachdem sieht euer „Call to Action“ etwas anders aus. In jedem Fall, sollte dieser präzise formuliert und auf euer Gegenüber angepasst sein. Nur so weiß dieser auch, was euer Ziel bzw. euer konkretes Anliegen ist.
 

Welche Elemente KANN ein Pitch enthalten?

Neben den drei zuvor genannten essentiellen Elementen könnt ihr je nach anvisiertem zeitlichen Umfang eures Pitches weitere interessante Informationen teilen. Welche das genau sind, hängt davon ab, wer euer/e Adressat:in ist und was ihr mit eurem Pitch bezwecken wollt. Die folgende Auflistung zeigt euch mögliche Ergänzungen auf:

  • Euer Geschäftsmodell: Abhängig davon, was euer Produkt oder eure Geschäftsidee ausmacht, kann es sinnvoll sein, die Kernaspekte eures Geschäftsmodells im Pitch zu erwähnen. Welcher Aspekt ist eurem Geschäftsmodell für den Erfolg essentiell oder anders formuliert, was macht die Magie eures Geschäftsmodells aus?

  • Finanzen: Überlegt euch, was euer Geschäft für euer Gegenüber aus finanzieller Sicht interessant machen könnte. Braucht ihr ein größeres Invest oder könnt ihr sogar innerhalb kürzester Zeit einen guten Return On Investment (ROI) versprechen? Selbst wenn das nicht der Fall ist, dann gibt es sicherlich gute Gründe dafür, welche den/die potentielle/n Investor:in brennend interessieren werden. Scheut euch nicht davor ehrlich zu sein! Auch gute Geschäftsideen rentieren sich nicht gleich im ersten Geschäftsjahr. Denkt etwa an Elon Musk und Tesla …

  • Zeitplanung: Um darüber hinaus Vertrauen zu schaffen, könnt ihr euer Gegenüber auch über die anstehenden Meilensteine eures Produktes informieren. Zum einen ist es interessant zu wissen, wo euer Geschäft aktuell steht, aber auch wie die Perspektive für die nächsten Jahre aussieht. Habt ihr möglicherweise noch Folgeprodukte oder passende Dienstleistungen geplant? Fantastisch! Das zeigt auf, das ihr euch auch um die Weiterentwicklung eures Business‘ Gedanken macht.
     

Pitchen und Storytelling – Warum ihr eine Geschichte erzählen solltet

Neben den harten Fakten, kann eine gute Geschichte euren Pitch noch abrunden und den Zuhörer begeistern. Warum das so wichtig ist? Menschen lieben Geschichten, weil wir von ihnen lernen können, weil sie uns verbinden und nicht zuletzt, weil sie uns helfen, uns zu erinnern. Für unser Gehirn ist es deutlich einfacher sich an Fakten zu erinnern und Zusammenhänge zu verstehen, wenn diese in eine gute Geschichte eingebunden sind. Also: Macht euren Pitch erleb- und fühlbar!
 

Zusammenfassung

Wie in jedem Bereich des Lebens ist es auch beim Pitchen das A und O authentisch zu bleiben.

Das heißt:

  • Findet euren eigenen Stil!

  • Bleibt bei der Wahrheit.

  • Verstellt euch nicht und lächelt auch mal!

 

Viel Erfolg für eure eigenen Pitches! :)

 

Veröffentlicht am 28.03.2022
Autorin: Andrea Lutsch